Auch wenn in den USA mit einer baldigen Zinswende gerechnet wird, dürfte die lockere Geldpolitik diesseits des Atlantiks noch mindestens mittelfristig Bestand haben. Die Versicherungsunternehmen stellt das vor wachsende Herausforderungen. Um noch auf eine tragfähige Rendite zu kommen, sehen sich immer mehr ihrer Investmentmanager gezwungen, das Anlagerisiko zu erhöhen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des US-Vermögensverwalters BlackRock, für die Versicherer mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt über 6,5 Billionen US-Dollar befragt wurden. Während 2014 noch 33 Prozent der Unternehmen angaben, in den kommenden ein bis zwei Jahren eine riskantere Anlagepolitik fahren zu wollen, sind es diesmal 57 Prozent. Analog dazu halten die befragten Kapitalmarktexperten das anhaltende Niedrigzinsumfeld für das gravierendste Marktrisiko (44 Prozent), während ihnen eine Preiskorrektur von Vermögenswerten (33) lediglich als drittgrößte Gefahr für Investoren erscheint.
Auch Demenzkranke sind prinzipiell schadensersatzpflichtig
Markus Classen | Keine Kommentare09.12.2015
Viele Angehörige von Erkrankten fragen sich, ob eine Demenz nicht eine Deliktunfähigkeit begründet. Die Antwort lautet: Es kommt drauf an. Eine pauschale Regelung gibt es nicht, daher muss in jedem Einzelfall eine individuelle Einschätzung erfolgen. Entscheidend ist die Schwere der Erkrankung.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) empfiehlt daher dringend, nicht auf eine Haftpflichtversicherung zu verzichten. Sie greift nicht nur, wenn die Deliktfähigkeit gegeben ist, sondern unterstützt den Versicherten auch bei der Abwehr unberechtigter Ansprüche – unter anderem mit Übernahme der Kosten für Gutachten und einen eventuellen Gerichtsprozess. Eine private Haftpflichtversicherung kostet nur wenige Euro im Monat.
Die klassische Kapital-Lebensversicherung – ein Auslaufmodell?
Markus Classen | Keine Kommentare24.11.2015
Wegen der anhaltenden Niedrigzinsmisere gerät das altbewährte Prinzip der Kapital-Lebensversicherung unter Druck. Die Versicherer haben Mühe, die üppigen Verzinsungen für die alten Verträge zu erwirtschaften. Und mit dem aktuell gültigen Garantiezins von 1,25 Prozent kann man den Kunden kaum mehr einen Inflationsausgleich zusichern.
Folgerichtig verabschieden sich mehr und mehr Versicherer von der Kapital-Lebensversicherung mit Garantiezins, darunter große Anbieter wie Generali, Ergo, Talanx und Zurich. Stattdessen halten zunehmend neuartige Garantiekonzepte Einzug. Zugesichert wird zumeist lediglich der Beitragserhalt, darüber hinaus geht der Kunde mit ins Anlagerisiko, erhält im Gegenzug aber auch mehr Rendite.
In Zukunft soll der branchenweite Höchstrechnungszins sogar ganz wegfallen. Die Bundesregierung plant die Abschaffung für große Versicherer – damit wäre das Aus der klassischen Kapital-Lebensversicherung besiegelt.
Experten erwarten Leitzinserhöhung der Fed noch in diesem Jahr
Markus Classen | Keine Kommentare19.11.2015
Kommt sie oder kommt sie nicht? Diese Frage wird seit geraumer Zeit vor jeder Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed ventiliert. Immerhin hängt von der erwarteten Zinswende die strategische Ausrichtung einer Vielzahl von Finanzmarktakteuren ab.
Doch auch zuletzt schreckte die Fed erneut vor der Leitzinserhöhung zurück, obwohl sie bereits seit Monaten psychologisch den Boden dafür bereitet. Als Grund vermuten Experten die jüngsten Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten, vor allem in den Schwellenländern. Doch das Umfeld für die Wende sei prinzipiell gut: Die US-amerikanische Wirtschaft zeigt robustes Wachstum, die Arbeitslosenzahlen bewegen sich um 5 Prozent. Einen weiteren Aufschub werde sich die Fed nicht leisten können, ohne an Glaubwürdigkeit einzubüßen, meinen Volkswirtschaftler. Noch in diesem Jahr sei daher mit der Zinswende zu rechnen. Für Aktienanleger folgen darauf erfahrungsgemäß nicht unbedingt gravierende Einbußen, jedoch mittelfristig ein gedämpftes Kurswachstum.
Neue Studie: Preisunterschiede von bis zu 392 Prozent in der Kfz-Versicherung
Markus Classen | Keine Kommentare17.11.2015
Dass sich der Wechsel der Kfz-Versicherung richtig lohnen kann, ist allgemein bekannt. Wie atemberaubend die Unterschiede sein können, belegt nun die zum fünften Mal erschienene „Marktstudie zur Preissituation im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt“.
Prof. Dr. Thomas Köhne vom unabhängigen Institut für Versicherungswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin hat für die Studie die Angebote für zehn Musterkunden in 30 deutschen Regionen verglichen. Ergebnis: Das Einsparpotenzial bei einem Wechsel der Kfz-Police beträgt im Schnitt 46,8 Prozent. Zwischen dem jeweils günstigsten und teuersten Tarif für einen Musterkunden liegen durchschnittlich 1.309 Euro. Die größte beobachtete Spanne beträgt satte 392 Prozent (der teuerste Tarif beläuft sich also auf knapp das Fünffache des günstigsten), und auch der geringste Unterschied immerhin noch 139 Prozent.
Diese Zahlen unterstreichen, wie sinnvoll es ist, den eigenen Kfz-Versicherungsschutz immer wieder auf die Probe zu stellen – das Einsparpotenzial beläuft sich in der Regel auf eine dreistellige Summe.
Die ersten Anleger haben bereits Klage erhoben: Weil das VW-Management seinen Informationspflichten nicht nachgekommen ist, fordern die Aktionäre nun Schadensersatz. Juristen sehen günstige Aussichten für die Kläger.
Der Hintergrund: Laut Wertpapierhandelsgesetz ist eine Aktiengesellschaft verpflichtet, unverzüglich über alles zu informieren, was den Börsenkurs nennenswert beeinflussen könnte. Zweifellos gehören staatliche Ermittlungen wegen betrügerischer Software dazu. Die kalifornischen Behörden haben ihre diesbezügliche Arbeit bereits im Mai 2014 aufgenommen. Wann auch immer der VW-Vorstand davon erfahren hat: Die Veröffentlichung dieser Nachricht erfolgte sehr spät. Anleger, die im betreffenden Zeitraum VW-Aktien erworben haben, können sich daher vom Management hinters Licht geführt fühlen. Immerhin ist der Kurs nach Bekanntwerden des Skandals deutlich nach unten gerauscht. Spezialisierte Kanzleien sind derzeit noch damit beschäftigt, Kläger zusammenzuführen. Potenziell drohen VW zusätzliche Milliardenzahlungen.
Die jüngste Wachstumsschwäche der chinesischen Wirtschaft hat die Anleger weltweit verunsichert. Nachdem sich die konjunkturelle Entwicklung abgekühlt hat, zogen viele Investoren ihr Kapital aus dem Land ab.
Doch für Panikverkäufe besteht kein Anlass. Mit prognostizierten 6,8 Prozent Wachstum in diesem Jahr (laut IWF) steht China nach wie vor gut da, auch wenn 2014 ein halbes Prozent mehr verbucht wurde. Noch immer ist der riesige Binnenmarkt lediglich ansatzweise erschlossen, zudem gibt es technologisch noch viel aufzuholen. Die chinesische Wirtschaft wird daher auch weiter stark wachsen. Allerdings ist der chinesische Aktienmarkt relativ volatil, wie die Turbulenzen im Frühsommer gezeigt haben – Anleger brauchen also gute Nerven, gerade bei A-Aktien. China-Fonds, die breit streuen, haben seit Januar im Schnitt zwar 2 Prozent Verlust, auf Jahressicht jedoch über 5 Prozent Plus verzeichnet. Darin wird deutlich, dass die Kurven in China mittel- und langfristig noch immer nach oben zeigen.
Eine kleine Box im Auto zeichnet Informationen zum Fahrstil auf, der Versicherer gewährt bei vorsichtiger Fahrweise einen Rabatt: So lässt sich das Prinzip der sogenannten Telematik-Tarife zusammenfassen. Auf Neudeutsch: Pay as you drive (Zahle, wie du fährst)!
Ein Handvoll deutscher Kfz-Versicherer ist in jüngerer Zeit mit Telematik-Tarifen an den Markt gegangen. In anderen europäischen Ländern, etwa Italien und Spanien, ist die Entwicklung bereits weiter fortgeschritten. Die Deutschen hingegen sind in puncto Datenschutz sensibler. Und in der Tat behagt die Vorstellung, dass ein „Big Brother“ im Auto jede Bewegung aufzeichnet und an einen Server sendet, nicht jedem. Auch wenn der Versicherer nur einen globalen Scorewert von der Datenverarbeitungsfirma erfährt. Wer damit indes kein Problem hat, kann nach Anbieterangaben 20 bis 40 Prozent an Kfz-Prämien einsparen – wenn er entsprechend vorbildlich fährt und den Bleifuß zügelt.
Viele Investoren haben sich jüngst in den Emerging Markets die Finger verbrannt. Brasilien, Russland, China – die großen Hoffnungen auf schier unbegrenztes Wachstum haben einen Dämpfer erhalten. Sollte man Schwellenländer als Investor also lieber meiden?
Nein, meint zumindest Amundi, Europas größter Asset-Manager. Denn zumindest in Indien herrschen laut Amundi-Analyse weiterhin robuste Bedingungen. Der Hauptgrund liegt im hohen Binnenmarktanteil der Volkswirtschaft. Wenn China hustet, bekommen exportorientierte Länder wie Deutschland einen Schnupfen – Indien dagegen nicht, was sich derzeit als Vorteil erweist. Hinzu kommen eine gesund diversifizierte Wirtschaft und der niedrige Ölpreis. Denn während dieser andere Länder wie Russland und Brasilien als Ölexporteure vor Probleme stellt, profitiert Indien als Importland. „Wer nach lukrativen Anlagemöglichkeiten in den Schwellenländern sucht, der sollte Indien in den Blick nehmen“, resümiert Amundi-Chefvolkswirt Didier Borowski.
Eltern haben die natürliche Tendenz, möglichst alle Risiken für ihre Kinder zu minimieren. Dabei kommt zwangsläufig auch Versicherungsschutz ins Spiel. Doch das speziell an Kinder bzw. deren Eltern gerichtete Tarifangebot ist kaum zu überblicken. Von Unfall- und Invaliditätsschutz über Krankenzusatzpolicen bis hin zu Vorsorgelösungen reicht das Spektrum. Verbraucherschützer und andere Experten halten nicht alle Angebote für sinnvoll.
Zu den Basics der Kinder-Absicherung gehören jedoch nach einhelliger Meinung folgende Policen:
- Eine Krankenzusatzversicherung sorgt je nach Tarif für freie Arzt- und Krankenhauswahl, Chefarztbehandlung und Rooming-in, also die kostenlose elterliche Begleitung in der Klinik.
- Eine Unfallversicherung fängt die Folgekosten einer unfallbedingten Invalidität auf – für den Fall, dass eine Krankheit Auslöser ist, sollte auch oder alternativ eine Invaliditätsversicherung abgeschlossen werden.
- Eine Haftpflichtversicherung ist ohnehin für Menschen jedes Alters empfehlenswert.
- Eine Auslandsreisekrankenversicherung schließt die beträchtliche Schutzlücke in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Und last, not least: Eine Risikolebensversicherung sollte jeder haben, der Verantwortung für andere trägt und kein Vermögen besitzt – also auch die meisten Eltern.